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Nationalismus: Nationalismus ist ein Gefühl des nationalen Bewusstseins, der Loyalität oder der Treue gegenüber dem eigenen Land. Er wird oft mit dem Glauben an die nationale Souveränität und das Recht auf Selbstbestimmung in Verbindung gebracht.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Christopher W. Morris über Nationalismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 206
Nationalismus/Morris: Einige haben behauptet, dass der Nationalismus, das Prinzip, "das besagt, dass die politische und die nationale Einheit kongruent sein sollten", "die Norm für die Legitimität der politischen Einheiten in der modernen Welt bestimmt" (Gellner, 1983(1): l, 49). Eine verwandte These ist, dass die Nationalität eine Grundlage für die Legitimität von Staaten ist: Der Nationalismus vertritt die Auffassung, dass die einzige legitime Regierungsform die nationale Selbstbestimmung ist" (Kedourie, 1993(2): l).
>Nation/Morris.
MorrisVsGellner: Es ist ein Fehler, wenn auch ein verständlicher, Nationalismus so zu charakterisieren, wie Gellner es tut; einige Nationalisten streben keine Staatlichkeit für ihr Volk an, und die Charakterisierung des Nationalismus im Sinne von Staatlichkeit wirft die Frage nach einem "liberalen" oder anarchistischen Nationalismus und anderen moderaten Positionen auf. Man könnte erwarten, dass die meisten zeitgenössischen nationalistischen Bewegungen einen Staat für ihre Nation beanspruchen würden, aber man kann Nationalist sein, ohne ein Staatist (sic, von "Staat") zu sein.
Nationalstaaten: Wenn es nicht so ist, dass jede Nation das Recht hat, ein eigener Staat zu werden oder werden sollte, und wenn folglich nicht jeder Staat der Staat einer einzelnen Nation sein wird, was sind dann Nationalstaaten? Die meisten Staaten sind heute und in den letzten zwei Jahrhunderten multinationale Staaten gewesen - in dieser Hinsicht ist der Multikulturalismus keine neue Erfindung. (...) die Vereinigten Staaten sind multinational, und viele Amerikaner identifizieren sich explizit mit multinationalen "Bindestrichen" (z.B. italienisch-amerikanisch). Diese beiden Länder [Frankreich und die USA] sind interessant, da sie vergleichsweise alte Staaten sind.
Darüber hinaus teilen beide eine aufklärerische Tradition, die dem Nationalismus feindlich gesinnt ist; beide sind aus einer Revolution des achtzehnten Jahrhunderts hervorgegangen, die im Namen universeller Prinzipien gekämpft wurde. Auch wenn sie sowohl multinational als auch Nationalismus-feindlich sind, scheinen beide in gewissem Sinne Nationalstaaten zu sein. Jeder von ihnen ist ein Staat, der eine "nationale" Kultur entwickelt hat, die für Außenstehende leicht erkennbar ist und deren Mitglieder leicht von Gefühlen patriotischer Gefolgschaft bewegt werden. In Bezug auf die von mir angeführte Charakterisierung der Nation können wir auf eine Art und Weise sagen, dass Frankreich und die USA auf ihre unterschiedliche Art und Weise multinationale Nationen und damit Nationalstaaten geworden sind.

1. Gellner, Ernest (1983) Nations and Nationalism. Ithaca, NY: Cornell University Press.
2. Kedourie, Elie (1993 119601) Nationalism, 4th edn. Oxford: Blackwell.

Morris, Christopher W. 2004. „The Modern State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Morris, hristopher W.

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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